Aus aktuellem Anlass

Informationen zum Verleumdungsartikel

Aus aktuellem Anlass


Am 18.08. ist ein Artikel in einem deutschen Wochenmagazin erschienen, der unsere Arbeit in ein falsches Licht rückt. 


Wir nehmen die Vorwürfe ernst und werden uns zeitnah dazu äußern. Eine öffentliche Infoveranstaltung zum  Thema werden wir am 25.08.2023 um 19:00 Uhr bei uns in der Schule durchführen..


Vorab ist es uns wichtig zu sagen, dass wir jede Form von gruppenbezogener Diskriminierung ablehnen und dies auch stets getan haben. Wir distanzieren uns entschieden und ohne Einschränkung von rechten Gedankengut.

Christian Beckmann, Geschäftsführung bei der LernArt FSO gUG, hat über die letzten Jahre hinweg ein Nachschlagewerk entwickelt, weshalb die Thesen der sog. Reichsdeutschen falsch sind und keine friedensfähige Position darstellen.

Nachschlagewerk als PDF runterladen: 

 

UPDATE VOM 25.08.2023: Gemeinsame Stellungnahme zum Artikel des Spiegel vom 18.08.2023 (online) bzw. 19.08.2023 (Printausgabe)

Vielen Dank für Ihr zahlreiches Erscheinen und Ihr Interesse an Informationen zu den Dingen, die über unsere Schule, die Freie Schule Oberndorf, in einem aktuellen Artikel des Spiegel gesagt werden.

Wir distanzieren uns ausdrücklich von Delegitimierern der Demokratie, von rechtsextremen Ideologien und Reichsbürgen. Extremismus jeglicher Art hat in unserer Schule keinen Platz und kein Forum.

Unsere Veranstaltung heute Abend ist eine Informationsveranstaltung der Freien Schule Oberndorf (auch LernArt genannt). Unser Anliegen ist es, als Schulgemeinschaft klarzustellen, wofür wir stehen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir auf die Berichterstattung über Einzelpersonen heute nicht werden eingehen können.

Es gibt bei uns, wie auch an allen anderen öffentlichen und privaten Schulen, unterschiedliche Ansichten und Wahrnehmungen der Wirklichkeit. Die private Meinung des Einzelnen kann in keinem Fall die gelebte Realität unserer vielfältigen und bunten Schulgemeinschaft repräsentieren.

Was uns eint, ist der Wunsch, achtsam und wertschätzend miteinander und mit der Welt umzugehen und dies unseren Kindern vorzuleben. Was wir gemeinsam haben, ist das Ziel, einen Lernraum zu schaffen, in dem Kinder und Jugendliche ihren Alltag möglichst selbstbestimmt gestalten können, egal, welche körperlichen, kognitiven oder emotionalen Voraussetzungen sie mitbringen. Unser Schulalltag ist geprägt von demokratischer Mitbestimmung. Unsere Schüler:innen werden von der ersten Klasse an an unsere demokratischen Organisations- und Entscheidungsstrukturen herangeführt.

Im Folgenden werde ich auf einzelne Aussagen in o.g. Artikel eingehen:

1. Das Festival „Pax Terra Musica“ ist medial umstritten. Die Entscheidung, unsere Schule im Rahmen des Festivals zu präsentieren, fällt in den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und damit in die Zuständigkeit des Schulträgers. Deshalb hat eine Abstimmung mit anderen Teilen der Schulgemeinschaft nicht stattgefunden.

Wir sind dazu miteinander im Gespräch und werden einen Prozess einleiten, in dem geklärt wird, wie Entscheidungen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit in Zukunft getroffen werden.

2. Die Aussage, Herr Beckmann sei Lernbegleiter an der Freien Schule Oberndorf, ist falsch. Herr Beckmann nimmt keinerlei pädagogische Aufgaben wahr und hat zu keinem Zeitpunkt die Rolle einer Lehrkraft innegehabt. Die entsprechende Angabe auf unserer Website war falsch und wurde von uns bereits korrigiert.

3. Markus Fiedler ist bei uns als Lernbegleiter beschäftigt. Er erfüllt ohne Einschränkung die Anforderungen, die nach § 144 Abs. 3 NSchG an Lehrkräfte gestellt werden. Derzeit wird die Arbeit von Herrn Fiedler intern sorgsam geprüft.

Schulen in freier Trägerschaft sind in Deutschland die Ausnahme und stehen grundsätzlich stärker unter Beobachtung als Regelschulen. Die Entstehung einer solchen Schule wird nicht von Ländern und Kommunen geplant und verordnet, sondern setzt einen hohen, persönlichen Einsatz von Menschen voraus, die die Bildungslandschaft bereichern möchten. 
Bei der Bildungsvermittlung einen anderen Weg zu gehen, ist allerdings kein Freifahrtschein für die Auswahl von Bildungsinhalten. Im Gegenteil halten wir uns an die Lehrpläne, die auch für staatliche Schulen gelten. In diesem und in anderen Bereichen der Schulgestaltung gelten Gesetze und Verordnungen, an die sich jede Schule halten muss. So auch wir.

Die Einhaltung dieser Vorgaben wird von den Schulbehörden überwacht. Das für uns zuständige Regionale Landesamt für Schule und Bildung hat unsere Arbeit sorgfältig geprüft und unter anderem bei mehrfachen Schulbesuchen vor Ort festgestellt, dass wir diese Bedingungen erfüllen.

Unsere Schule hat als Bildungseinrichtung selbstverständlich auch das Ziel, Medienkompetenz zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, sich kritisch mit medialen Inhalten auseinanderzusetzen.* Um einer Aufnahmebereitschaft für Populismus und extremistische Propaganda innerhalb der Schülerschaft vorzubeugen, werden wir auch in Zukunft diesem Bereich des Lehrplans hohe Priorität einräumen. 

Unserer Schulgemeinschaft, bestehend aus dem Team der Schule einschließlich des Schulträgers, der Elternschaft und den Schüler:innen ist ein Umfeld wichtig, in dem Rassismus, Sexismus und dergleichen keinen Platz haben. Wir distanzieren uns klar und deutlich von Rechtsextremismus, Antisemitismus, verfassungsfeindlichen oder faschistischen Gesinnungen sowie von gruppenbezogener Diskriminierung.

Seit Jahren haben wir ein aufwändiges Aufnahmeverfahren, um die einzelnen Familien kennenzulernen, die Teil unserer Schulgemeinschaft werden möchten. Eine Unterwanderung durch Menschen mit extremistischer Gesinnung hat deshalb bisher nicht stattgefunden und wird auch zukünftig nicht stattfinden können!

Wir wünschen uns weiterhin einen Schulalltag, der von gegenseitiger Wertschätzung, Achtsamkeit, Toleranz und Gewaltfreiheit geprägt ist. In dem junge Menschen, unabhängig von ihren körperlichen, geistigen oder emotionalen Voraussetzungen gemeinsam lernen und sich entfalten können. Wir leben Inklusion! Wir wünschen uns weiterhin einen Schulalltag, in dem junge Menschen ihr Zusammenleben demokratisch und gleichberechtigt mitgestalten, um in Zukunft ihre staatsbürgerliche Verantwortung wahrnehmen zu können. Wir wünschen uns weiterhin eine Schulgemeinschaft, in der Toleranz und Diversität von allen Beteiligten mitgetragen und gelebt wird!

Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

UPDATE Pressebericht vom 28.08.23, Eltern der Freien Schule Oberndorf: "Keine Chance, hier etwas zu unterwandern" | CNV Medien


von Wiebke Kramp | 26.08.2023




Was ist dran an den Vorwürfen, gegenüber der Freien Schule in Oberndorf, dass dort Verschwörungstheoretikern Raum gegeben wird? Die Privatschule Lernart hatte nach medialer Aufmerksamkeit zum öffentlichen Info-Abend in die Aula eingeladen.


Die Aula der Freien Schule in Oberndorf war gut gefüllt. Nur in den ersten Reihen waren einige Plätze frei. Schulleitung, Schulträger und Elternschaft hatten eine zweiseitige gemeinsame Stellungnahme verfasst. In ihr ging es in erster Linie um die Verortung dieser Schule in ein demokratisches Umfeld und die Beschreibung von Werten. Weniger Raum wurde hingegen der Aufarbeitung der laut gewordenen konkreten Vorwürfe zuteil.


Ein Artikel im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in der Woche zuvor hatte an der Oste hohe Wellen geschlagen. [...] Auf dem Informationsabend ging die Privatschule am Freitagabend darauf ein und es gab Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Erklärungen abzugeben.


Die Moderation übernahm Jörn Möller, pensionierter Förderschulleiter und Kenner der Schule Lernart. Nicht nur Eltern, sondern neben Schulbehörde und

Lokalpolitik fanden zahlreiche Interessierte aus dem Ort oder der näheren Umgebung den Weg; darunter war auch der Journalist Niklas, Keck, der als Freier Mitarbeiter den Spiegel-Artikel verfasst hatte. [...]


Schulleiterin Laura Bansemer verlas eingangs die gemeinsame Stellungnahme von Schulleitung, Schulträger und Elternvertretung. Darin nahm man auch zu

einzelnen Kritikpunkten Bezug. Angesichts der Teilnahme am umstrittenen "Pax terra Musica" des Schulträgers werde geklärt, wie man in diesem Bereich

Öffentlichkeitsarbeit künftig vorgehe. Zur Personalie von Markus Fiedler hieß es, er sei als Lernbegleiter an der Schule tätig und erfülle ohne Einschränkungen den schulbehördlichen Anforderungen. Allerdings scheint es noch Redebedarf zu geben: "Derzeit wird die Arbeit von Herrn Fiedler intern sorgsam geprüft." Ansonsten wollte man sich nicht zu Einzelpersonen äußern. Die beiden Schulträger standen an diesem Abend nicht im Mittelpunkt, Christian Beckmann fehlte krankheitsbedingt, seine Partnerin Franziska Hartmann hielt sich eher im Hintergrund.


"Extremismus hat keinen Platz und kein Forum"


In der gemeinsamen Erklärung von Schule, Trägern und Eltern hieß es: "Wir distanzieren uns ausdrücklich von Delegitimieren der Demokratie, von rechtsextremen Ideologien und Reichsbürgern. Extremismus jeglicher Art hat in unserer Schule keinen Platz und kein Forum." Auf Berichterstattung zu Einzelpersonen wollte man ausdrücklich nicht eingehen, stellte jedoch fest: "Es gibt bei uns, wie auch an allen öffentlichen und privaten Schulen, unterschiedliche Ansichten und Wahrnehmungen der Wirklichkeit. Die private Meinung des Einzelnen kann in keinem Fall die gelebte Realität unserer vielfältigen und bunten Schulgemeinschaft repräsentieren." Es geht hier darum, achtsam und wertschätzend miteinander und der Welt umzugehen - und dies den Kindern vorzuleben. Kindern und Jugendlichen solle ein Lernraum geschaffen werden, ihren Alltag möglichst selbstbestimmt zu gestalten, der geprägt sei von demokratischer Mitbestimmung.


Hohe Priorität werde der Vermittlung von Medienkompetenz eingeräumt, "um einer Aufnahmebereitschaft für Populismus und extremistischer Propaganda innerhalb der Schülerschaft vorzubeugen".


Eine ausdrückliche Absage erteilt wurde "Rechtsextremismus, Antisemitismus, verfassungsfeindlichen oder faschistischen Gesinnungen sowie gruppenbezogener Diskriminierung". Vielmehr stehe man für gegenseitige Wertschätzung, Achtsamkeit, Toleranz und Gewaltfreiheit. Die jungen Menschen sollten ihr Zusammenleben demokratisch und gleichberechtigt mitgestalten, "um in Zukunft ihre staatsbürgerliche Verantwortung wahrnehmen zu können". Mitgetragen und gelebt werden solle eine Schulgemeinschaft in Toleranz und Diversität.


Elternbeschreibungen des Schullebens


Die vielen Stimmen aus der Elternschaft spiegelten dies grundlegend wider: "Hier wird keinerlei Einfluss auf unsere Kinder genommen", sagt ein Vater, ein anderer lobte: "Ich erlebe, dass meine Töchter diese Schule lieben, sich entfalten und keine Einschränkung erleben, außer, dass sie ermutigt werden, selbstständig zu denken." Eine Mutter verdeutlichte, sie sei nach intensiver Recherche extra dieser Schule wegen mit Sack und Pack umgezogen: "Ich kenne keinen einzigen Ort, der so viel Wert auf Diversität und Individualität legt wie diese Schule." Die Bildung sei qualitativ hochwertig.


Ein weiteres Elternteil schwärmte von der Offenheit und unterstrich: "Die Kinder werden animiert, sich zu informieren und sich ihre eigene Meinung zu bilden. Die Gemeinschaft ist unglaublich heterogen. Es gibt gar keine Chance, hier etwas zu unterwandern - an dieser Schule nicht." Diese Schule sei offen für alles, was Schülern helfe, meinte eine Lernbegleiterin.


Selbst wenn er und seine Tochter mit der Schule zufrieden seien, den Musikerauftritt anlässlich der Schuleinweihung 2018 empfand ein Vater hingegen "als nicht so prickelnd ..." An diesem Abend gab es auch Töne aus dem Forum, die sowohl die Schule selbst sowie Landesschulbehörde in der Pflicht sehen, bei Lehrkräften genau hinzusehen in Sachen Unterwanderung aus rechtspopulistischen und verschwörungstheoretischen Kreisen.



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